Europäische Startups kämpfen zunehmend mit strukturellen Herausforderungen, besonders in den späteren Phasen ihrer Entwicklung. Während in der Frühphase häufig noch ausreichend Kapital durch Business Angels, Förderprogramme und lokale Fonds zur Verfügung steht, wird es in der Scale-up-Phase schwieriger, größere Finanzierungsrunden zu realisieren. Der internationale Vergleich zeigt: US-amerikanische Startups erhalten deutlich mehr Investitionen, vor allem durch eine stärkere Risikobereitschaft institutioneller Anleger.
Ein wesentlicher Grund liegt in der geringen Beteiligung europäischer Pensionsfonds am Venture-Capital-Markt. Im Gegensatz zu den USA, wo Pensionskassen regelmäßig hohe Summen in Startups investieren, agieren europäische Einrichtungen zurückhaltend. Dies limitiert die Kapitalverfügbarkeit in entscheidenden Wachstumsphasen – etwa bei der internationalen Expansion oder dem Übergang in neue Märkte.
Trotzdem gibt es positive Entwicklungen: Städte wie Berlin haben sich als wichtige Startup-Hubs etabliert. Die deutsche Hauptstadt zählt inzwischen zu den führenden Gründungsstandorten Europas, mit einer lebendigen Innovationskultur, einer aktiven Tech-Community und zunehmender internationaler Sichtbarkeit.
Fazit:
Europäische Startups bringen viel Potenzial mit – doch in puncto Kapitalzugang, besonders bei großen Finanzierungsrunden, besteht weiterhin Nachholbedarf. Eine stärkere Einbindung institutioneller Anleger wie Pensionsfonds könnte helfen, das Ökosystem langfristig zu stärken. Berlin und andere europäische Metropolen zeigen, dass sich der Kontinent in Sachen Innovation und Gründergeist nicht verstecken muss – es fehlt oft nur noch an der nötigen finanziellen Schlagkraft.