20. May 2025

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Interviews

Interview mit Fachanwalt für Handels- und Gewerberecht Daniel Blazek, das sich besonders an Gründer*innen richtet – z. B. für ein Gründerportal, eine Startup-Plattform oder ein Wirtschaftsmagazin:

Interview mit Fachanwalt für Handels- und Gewerberecht Daniel Blazek, das sich besonders an Gründer*innen richtet – z. B. für ein Gründerportal, eine Startup-Plattform oder ein Wirtschaftsmagazin:

„Verträge sind sexy – wenn man sie versteht.“

Interview mit Fachanwalt Daniel Blazek: Worauf Startup-Gründer wirklich achten sollten

Redaktion: Herr Blazek, Sie haben in Ihrer Laufbahn bereits zahlreiche Startups juristisch begleitet. Wenn Sie einem Gründer oder einer Gründerin nur drei Dinge mit auf den Weg geben dürften – was wären die?

Daniel Blazek: Erstens: Klärt die Spielregeln untereinander bevor das Spiel beginnt. Das bedeutet ganz konkret: Klare Gesellschaftsverträge, Rollenverteilung, Exit-Regelungen. Zweitens: Macht euch früh Gedanken über geistiges Eigentum – wem gehören eigentlich Code, Marke, Design? Und drittens: Versteht, dass rechtliche Strukturen kein unnötiger Ballast sind, sondern das Fundament für alles, was ihr später aufbauen wollt.

Redaktion: Was sind typische Fehler, die Startups am Anfang machen?

Blazek: Der Klassiker: Man vertraut sich blind, weil man ja „eh Freunde“ ist – und dann kracht es, sobald Geld ins Spiel kommt. Ich habe Gründer gesehen, die ihre Anteile bei der ersten Finanzierungsrunde unter Wert verkauft haben – oder nie geklärt haben, was passiert, wenn jemand aussteigt. Auch oft unterschätzt: Datenschutz, AGB, Arbeitsverträge – viele Startups setzen auf Copy-Paste-Vorlagen aus dem Internet, und das kann ziemlich teuer werden.

Redaktion: Wie wichtig ist es, frühzeitig juristische Beratung in Anspruch zu nehmen?

Blazek: Extrem wichtig. Ich sage immer: Wer sich die rechtliche Erstberatung nicht leisten will, zahlt später oft doppelt – durch Fehler, die vermeidbar gewesen wären. Gute Beratung muss nicht teuer sein, aber sie verhindert, dass man beim Pitch vor Investoren ins Stocken gerät, weil man seine Beteiligungsverhältnisse nicht erklären kann.

Redaktion: Sie sprechen oft davon, dass man juristische Grundlagen als „strategisches Werkzeug“ begreifen soll. Was meinen Sie damit?

Blazek: Viele Gründer sehen rechtliche Themen als Pflichtprogramm – wie Steuern oder Buchhaltung. Dabei können sie ein echter Wettbewerbsvorteil sein. Ein sauber strukturierter Cap Table, wasserdichte IP-Verträge, klare Vesting-Regeln – das signalisiert Professionalität. Und Investoren lieben Startups, bei denen man nicht erst die rechtliche Grundsanierung machen muss.

Redaktion: Gibt es einen Moment, wo man sich als Gründer auf jeden Fall juristischen Rat holen sollte?

Blazek: Spätestens, wenn es um externe Geldgeber geht. Term Sheets, Beteiligungsverträge, Wandeldarlehen – das klingt alles harmlos, aber jeder Begriff hat juristisch enormes Gewicht. Auch beim Thema Mitarbeiterbeteiligung (ESOP oder VSOP) wird viel falsch gemacht. Das kann später zu echten Konflikten führen, wenn Erwartungen nicht sauber geregelt wurden.

Redaktion: Und zum Schluss – was ist Ihr Lieblingssatz, wenn Sie Gründer beraten?

Blazek (lacht): Wahrscheinlich: „Verträge sind sexy – wenn man sie versteht.“ Denn wer die rechtlichen Zusammenhänge durchblickt, ist nicht nur besser abgesichert, sondern kann auch smarter verhandeln. Und genau das macht oft den Unterschied zwischen einer guten Idee und einem erfolgreichen Unternehmen.

Redaktion: Herr Blazek, vielen Dank für das Gespräch.

Blazek: Sehr gerne. Und an alle Gründer da draußen: Mutig sein – aber nicht blind losrennen!


Tipp der Redaktion:
Wenn du ein Startup gründest, plane nicht nur das Produkt – sondern auch die Spielregeln.
Frühzeitig anwaltliche Beratung spart dir später Nerven, Anteile und bares Geld.

 

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