22. April 2025

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Was Genetik über „Rasse“ wirklich zeigt – und warum das heute wichtiger ist denn je

Was Genetik über „Rasse“ wirklich zeigt – und warum das heute wichtiger ist denn je

Vor 25 Jahren lieferte das Humangenomprojekt eine bahnbrechende Erkenntnis: Es gibt keine biologische Grundlage für das Konzept menschlicher „Rassen“. Die genetischen Unterschiede zwischen Menschen einer sogenannten „Rasse“ sind größer als zwischen verschiedenen „Rassen“. Mit anderen Worten: Rasse ist eine soziale Konstruktion – keine biologische Realität.

Doch obwohl sich diese Erkenntnis seitdem in der Genetik weiter gefestigt hat, tauchen rassistische Vorstellungen immer wieder auf – sei es in sozialen Medien, in der Wissenschaft, im Gesundheitswesen oder sogar in politischen Entscheidungen. Jüngstes Beispiel: Ein Dekret von US-Präsident Donald Trump, das eine Smithsonian-Ausstellung kritisiert, weil sie darstellt, dass Rasse ein menschliches Konstrukt sei. Trump will „anti-amerikanische Ideologien“ aus Museen entfernen – und greift damit eine wissenschaftliche Tatsache an.

Unterschiede – ja. Rassen – nein.

Natürlich gibt es sichtbare Unterschiede zwischen Menschen: Hautfarbe, Haarstruktur oder Augenform. Diese Merkmale spiegeln regionale Anpassungen wider, nicht fundamentale Unterschiede in der menschlichen Natur. Die Einteilung von Menschen in angeblich biologische „Rassen“ – wie sie im 18. Jahrhundert etwa vom Botaniker Carl von Linné propagiert wurde – ist willkürlich, rassistisch und historisch belastet.

Diese pseudowissenschaftlichen Klassifikationen führten zu Stereotypen und Hierarchien, die über Jahrhunderte hinweg Diskriminierung rechtfertigten. Später versuchten Forscher durch Schädelmessungen oder andere Methoden, ihre rassistischen Theorien zu untermauern – immer mit dem Ziel, Weiße als überlegen darzustellen. Doch keine dieser Kategorien hält wissenschaftlicher Prüfung stand.

Genetik entlarvt den Rassismus

Moderne Genanalysen zeigen, dass sich menschliche Unterschiede entlang geografischer Linien bewegen – nicht entlang sozial definierter „Rassen“. Zwei Menschen aus Äthiopien und Namibia unterscheiden sich genetisch oft stärker voneinander als einer von ihnen von einem Europäer. Afroamerikaner wiederum weisen eine Mischung aus westafrikanischem und europäischem Erbgut auf – ein genetisches Echo der Kolonialzeit und der Sklaverei.

Dennoch wird die Kategorie „schwarz“ weiterhin verwendet – nicht, weil sie biologisch Sinn ergibt, sondern weil sie sozial relevant ist. Diese Diskrepanz ist der Kern: Rasse existiert als soziale Realität mit realen Auswirkungen – aber nicht als genetische Tatsache.

Warum das wichtig ist

Während der Corona-Pandemie etwa wurde die höhere Sterblichkeit bei ethnischen Minderheiten zunächst biologisch erklärt – etwa mit Vitamin-D-Mangel. Dabei spielten sozioökonomische Faktoren eine viel größere Rolle: prekäre Arbeitsverhältnisse, schlechte Gesundheitsversorgung, beengtes Wohnen. Biologie war nicht Ursache, sondern Begleiterscheinung von strukturellem Ungleichgewicht.

Deshalb ist es gefährlich, wenn politische Kräfte wie Trump die Erkenntnisse der Genetik leugnen. Wer Rassismus bekämpfen will, muss verstehen: Rasse ist ein Konstrukt – aber eines mit tiefgreifenden Folgen. Wissenschaft kann helfen, diesen Mythos endgültig zu entlarven.

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